Wir erklären die Installation des Betriebssystems Fedora Workstation in der aktuellen Version 40 (Stand Juni 2024). „Workstation“ bezeichnet die Standard-Edition von Fedora, sie verwendet den GNOME-Desktop.
Voraussetzungen
Für eine gute Leistung des Systems, wird eine Hardware mit einer 40 GB SSD-Festplatte und 4 GB RAM empfohlen. Es ist jedoch auch möglich, Hardware mit niedrigeren Spezifikationen zu verwenden. Workstation-Images sind für x86_64- und aarch64-Architekturen verfügbar und bieten Unterstützung für Intel-, AMD- und ARM-Prozessoren.
Vorbereitungen
- Laden Sie die passende ISO-Image Datei von der Herstellerseite
- Die heruntergeladene Datei überprüfen: Sicherstellen, dass beim Download der Inhalt der Datei nicht verändert wurde.
- Einen bootfähigen USB-Stick mit der Datei erstellen.
- Die Bootreihenfolge des Computers umstellen, damit der Rechner vom USB-Stick und nicht von der eingebauten Festplatte startet.
- Bei einem Desktop-Computer benötigen Sie eine kabelgebundene Tastatur.
Eine Anleitung zu den Schritten 3 und 4 finden Sie hier:
Download, welche Datei?
Für die Installation auf einem Computer mit Intel- oder ARM-Prozessor finden Sie den Download unter:
https://fedoraproject.org/workstation/download
Das ist für die meisten Anwender die richtige Iso-Image-Datei. Auch für die Installation in einer Virtuellen Machine von Oracle VirtualBox. Für den Raspbery Pi ist ARM8 aarch64 die richtige Wahl. Diese Datei ist keine ISO-Datei, sondern eine Archiv-Datei im Format raw.xz, sie wird entpackt und auf eine SD-Karte kopiert.
Exkurs: Installation auf dem Mac mit Parallels-Desktop
Für eine Virtuelle Maschine auf einem Mac mit M1-Chip oder höher benötigen Sie ebenfalls eine Version für die ARM-Architektur, aber als ISO-Image Datei. Sie können hierfür das mit „Alles“ gekennzeichnete Image aus den Alternativen Downloads verwenden. Wir haben es auch für diesen Beitrag eingesetzt.
Man findet das ISO unter „ALT Downloads“, „Alternative Architekturen“ :
Installation
Ist das Betriebssystem vom USB-Stick gestartet, wird das Grub-Menü angezeigt, in dem man mit den Pfeiltasten navigieren kann.
Bei dem ISO-Image für Intel oder AMD Computer startet das live-System, das Sie zunächst ausprobieren und dann erst installieren können. Bei der Installation gelangen Sie in eine Übersicht mit drei Bereichen.
Nach dem Start der ISO-Datei aus dem Alternativen Download gelangen Sie direkt zur Auswahl der Sprache für die Benutzeroberfläche, Das Grub-Menü und ein live-System gibt es hier nicht. „Deutsch“ ist bereits vorgewählt.
Bestätigen Sie mit „Fortfahren“. Die anschließende Übersicht ist hier umfangreicher. In beiden Fällen weisen Markierungen und rote Schrift darauf hin, dass weitere Einstellungen erforderlich sind.
Installationsziel: Hier ist es wichtig, dass ein Haken bei der zu verwendenden Festplatte gesetzt und das Feld blau hinterlegt ist.
Die Installationsart „Automatisch“ ist vorgewählt und empfiehlt sich für den Einstieg. Damit müssen Sie die Partitionen nicht selbst anlegen. Ganz unten können Sie noch die Verschlüsselung aktivieren. Achtung: bei Desktop-Computern können Sie dann zum Start des Computers keine Bluetooth-Tastatur nutzen.
Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit der Schaltfläche „Fertig“ oben links.
Nur bei dem Installer aus dem Alternativen Download können Sie den Benutzer bereits während der Installation anlegen. Bei der Installation mit dem „normalen“ Installer legt man den Benutzer erst nach dem ersten Systemstart an.
Benutzer anlegen: Geben Sie hier Ihren Namen ein. Der Benutzername wird dann selbständig generiert, kann aber geändert werden (keine Großbuchstaben). Das Passwort muss vergeben und sicherheitshalber wiederholt werden.
Über die Schaltfläche „Erweitert“ können Sie weitere Einstellungen für Benutzerverzeichnis, IDs und Gruppen vornehmen. Die Einstellungen sollten Sie für den Anfang so belassen.
Root-Konto: Standardmäßig ist das Root-Konto aus Sicherheitsgründen deaktiviert. Dies sollten Sie beibehalten. Damit die rote Markierung verschwindet, müssen Sie diesen Menüpunkt aber einmal öffnen und bestätigen.
Software-Auswahl
Diese Auswahl erhalten Sie nur bei dem Alternativen Download der mit „Alle“ gekennzeichneten ISO-Version.
Wählen Sie hier „Fedora Workstation“ als Betriebssystem. In der rechten Spalte finden Sie zusätzliche Software, „base-x“ ist vorgewählt.
Auch hier bestätigen Sie mit der Schaltfläche „Fertig“.
Erst wenn alle Einstellungen korrekt sind, steht die Schaltfläche „Installation starten“ zur Verfügung.
Anschließend informiert ein Fortschrittsbalken über den Verlauf. Nach der Installation ist ein Neustart des Systems erforderlich.
Erste Schritte
Nach dem Systemstart öffnen Sie durch einen Klick auf den Benutzernamen eine Login-Box zur Eingabe des Passworts.
Zunächst wird eine kurze Einführung zur Benutzung des Desktops angeboten. Diese Einführung können Sie später jederzeit erneut aufrufen. Sehr hilfreich ist aber auch die GNOME-Hilfe (mit dem Schwimmring-Symbol).
Wählen Sie „Überspringen“, dann gelangen Sie direkt in die Dock-Ansicht. Von hier aus können Sie über das Suchfeld einfach die Anfangsbuchstaben eines Programmes eintippen und erhalten entsprechende Vorschläge.
Wenn Sie mit dem ISO-Image für Intel- und AMD-Rechner installiert haben, startet als erstes ein Wizard u.a. für die Eingabe von Benutzernamen und Passwort.
Durch einen Klick auf das Hintergrundbild verschwindet das Dock und ein leerer Schreibtisch wird angezeigt. Mit der Windows-Taste, die unter Linux meist als Super-Taste bezeichnet wird, erscheint das Dock wieder.
Hinter der Einkaufstasche im Dock verbirgt sich die Software-Verwaltung. Nach dem ersten Start wird nach dem Einbinden von Drittanbieter Software-Quellen gefragt. Diese sollten Sie aktivieren. Dazu müssen Sie Ihr Passwort eingeben. Auch Aktualisierungen sollten installiert werden.
Über das Symbol mit den neun Punkten im Dock öffnet man die App-Ansicht. Die Reihenfolge hier ist ein wenig wirr, man kann die Symbole aber anordnen oder auch per Kontext-Menü zum Dock hinzufügen.
Ausblick
In nächsten Beitrag erklären wir, welche Anpassungen Sie bei Augenproblemen vornehmen können.