Auf aktuellen 4K-Monitoren ist die Schrift, die die Textkonsole präsentiert, reichlich klein. Es gibt zwei Wege, Schriftart und Schriftgröße zu ändern. In vielen Linux-Distributionen sind die Einstellungen für die Konsole in einer Konfigurationsdatei mit dem Namen console-setup
, im Ordner etc/defaults
gespeichert. Im Beispiel hier Ubuntu 22.04.
Direkt in einer Konsole
Direkt aus einer Konsole heraus öffnet man ein Setup für die Einstellungen mit dem Befehl
sudo dpkg-reconfigure console-setup
Das Programm leitet den Nutzer durch die möglichen Einstellungen.
Hier zunächst UTF-8
als Standard auswählen, mit der Tab-Taste zu OK
springen und mit Enter
bestätigen.
Im nächsten Schritt Combined - Latin1 and Latin5
– auswählen und wieder mit OK
bestätigen.
Anschließend gelangt man zur Auswahl von Font und Fontsize. Am besten lesbar ist „Terminal“, die größte Schrift liefert „16 x 32“
Mit dem Bestätigen verlässt man das Setup, die Änderungen werden nach einem Neustart wirksam oder unmittelbar durch Eingabe des Befehls setupcon
.
Bearbeiten der Konfigurationsdatei
Der bequemere Weg ist, die Konfigurationsdatei direkt zu bearbeiten. Sie öffnen dazu die Datei mit Administratorrechten in einem Texteditor. In einem Terminal-Fenster mit dem Befehl
sudo nano console-setup
startet man den Texteditor „Nano“ als Administrator und öffnet gleichzeitig die zu bearbeitende Datei. Nano verwendet dabei das bereits vorhandene Terminal-Fenster. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber in der Fußzeile sind alle erforderlichen Tastenkombinationen der Befehle aufgelistet. Das Dach ^
bedeutet, die Strg
– oder Ctrl
– Taste (gedrückt halten). Sie navigieren mit den Pfeiltasten.
Nun können Sie die Zeilen für „FONTFACE“ und „FONTSIZE“ mit einer Raute #
auskommentieren und eine neue mit den gewünschten Werten darunter einfügen.FONTFACE=“Term“
FONTSIZE=“16×32″
Anschließend die Datei speichern mit Strg
+. O
, mit Enter
den Dateinamen bestätigen und mit Strg
+ X
den Editor verlassen.
Damit die Änderungen wirksam werden, muss initramfs
aktualisiert werden:
sudo update-initramfs -u
💡 initramfs (initial ram filesystem) ist eine komprimierte Datei, die alle Dateien enthält, die für den Systemstart benötigt werden. Sie wird in den Arbeitsspeicher geladen, entpackt und das „init“- Programm wird gestartet. Es lädt z.B. erforderliche Treiber, bereitet die Struktur des Dateisystems vor und trifft weitere Vorbereitungen für den eigentlichen Systemstart.
Exkurs Fehlermeldung:
Unter Ubuntu hat die oben gezeigte Vorgehensweise ohne Probleme funktioniert.
Tritt beim Update von initramfs
der folgende Fehler auf:
Possible missing firmware
…
I: The initramfs will attempt to resume from /dev/nvme0n1p3
I: (UUID=10a56c22-6336-4252-ae7f-0f7dfd3e1718 )
I: Set the RESUME variable to override this.
hat sich ggf. die UUID der Swap-Partition geändert. Informationen über die Partitionen der angeschlossenen Speichermedien lassen Sie sich anzeigen im Terminal mit dem Befehl:
sudo blkid
Die Ausgabe kann so aussehen:
/dev/sda1: UUID=“B474E96674E92BB4″ BLOCK_SIZE=“4096″ TYPE= „ext4″ PARTLABEL=“primary“
PARTUUID=“…“
/dev/sda3: UUID=“ca6d2372-223e-4a70-83f4-65a4071f23e1″
TYPE=“swap“
PARTLABEL=“primary“
PARTUUID=“10a56c22-6336-4252-ae7f-0f7dfd3e1718″
Statt „/dev/sda…“ kann der Device auch „/dev/nvme…“ heißen. Die PARTUUID der Swap-Partiotion ist die, die auch in der Fehlermeldung erscheint. Diese können Sie kopieren und in eine (neue) Datei mit dem Namen „resume
“ im Verzeichnis
/etc/initramfs-tools/conf.d/
- Im Terminal mit Nano:
sudo nano /etc/initramfs-tools/conf.d/resume
- Zeile mit der UUID einfügen:
RESUME=UUID=10a56c22-6336-4252-ae7f-0f7dfd3e1718
- und nochmals aktualisieren:
sudo update-initramfs -u -k all
Nun sollte die Fehlermeldung nicht mehr auftreten.
Nach einem Neustart, die Konsole mit geänderter Schrift:
Mit Alt
+ F1
oder ggf. Strg
+ Alt
+ F7
oder F8
in den grafischen Modus zurückkehren.